Das allgemein Bild?
Im Volksglauben, besonders in Märchen und Sage auftretendes weibliches dämonisches Wesen, meist in Gestalt einer hässlichen, buckligen alten Frau mit langer, krummer Nase, die mit ihren Zauberkräften den Menschen Schaden zufügt und oft mit dem Teufel im Bunde steht.
Grundsätzlich lässt sich sagen dass «DAS» Bild der Hexe durch die Kirche gebaut und verbreitet wurde und es so gut wie nichts mir der Ursprünglichen Form zu tun hat.
Die «Gewinner» schreiben die Geschichte! Die «Verlierer» geben ihr Wissen mündlich weiter sofern noch jemand das ist der es weitergeben kann.
Was sagt uns das? Bedenke!
Weshalb immer die weibliche Form?
Zum Thema «Geschlecht der Hexen» gibt es erfreulicherweise eine relativ neue Dissertation: Hexenmeister: Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung
Schulte kommt zu dem Ergebnis, dass jede vierte «Hexe» ein Mann war, und er arbeitet eine höchst auffällige Korrelation zwischen Geschlecht und Konfession heraus: während in katholischen Gebieten bis zu 30% der Hingerichteten Männer waren, können in protestantischen bzw. reformierten Territorien und Ländern (England, Schottland, Schweden, Niederlande) 80 – 90% weibliche Hingerichtete nachgewiesen werden. In Deutschland waren 76% der zwischen 1530 und 1730 als Hexen Getöteten Frauen.
Schulte liefert eine plausible Erklärung:
Beeinflusst durch die katholische Inquisition gegen die katharischen und waldensischen Ketzer ging die zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Oberitalien, Südfrankreich und der Westschweiz entwickelte kirchliche Vorstellung von dem, was das Hexenwesen ausmachte, vom Hexensabbat als einer Zusammenkunft von Männern und Frauen aus.
Protestantische Theologen lehnten dagegen mehrheitlich die Vorstellung von einem tatsächlich stattfindenden Hexensabbat ab.
Bedeutsam für die Ausbildung konfessioneller Unterschiede war auch die unterschiedliche Übersetzung der Bibelstelle Exodus 22,18. Die katholische Vulgata benutzte, legitimiert durch das Konzil von Trient (1564), das männliche Genus:»Die Zauberer sollst du nicht leben lassen», während Luther die aus dem hebräischen Original stammende, grammatikalisch richtige weibliche Form anwandte: «Die Zauberin sollst du nicht leben lassen».
Damit ging für Protestanten als wortgetreuen Bibelexegeten die Hexerei grundsätzlich von Frauen aus – inwieweit das die moderne «Hexenreligion» von heute beeinflusst, wäre ein neues Forschungsthema (sie scheint in protestantischen bzw. reformierten Gebieten jedenfalls weiter verbreitet zu sein, als in katholischen).
Der Name ausserhalb der Schweiz
Ältere deutsche Bezeichnung der Hexe ist Unholde oder Unholdin. Dieser Ausdruck bezeichnet auch Gespenster oder allgemein dämonische Wesen. In Süddeutschland wurden Drude oder Trude, in Norddeutschland die niederdeutschen Ausdrücke Töversche, Wickersche und Galstersche.
Nach den zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten der Hexen wurden auch die Begriffe , Weissagerin, Weissager, Zeichendeuterin, Kristallseherin oder allgemein Böse Leute (Malefikanten) verwendet.
Als lateinische Bezeichnungen begegnen, auch in deutschen Quellen, unter anderem: lamia , saga, striga, venefica, maga, malefica, incantatrix, fascinatrix, sortilega, pythonissa
- Im Italienischen strega von striga.
- Im Französischen sorcière von sortilega.
- Im spanischschen bruja (sowie portugiesisch bruxa, katalanisch bruixa).
- Im englischen witch von wicce(a)
- Altenglischen Worte wītega „Prophet, Seher, Schicksalsdeuter“ (auch wītiga, wītga, wiseacre).
- Isländisch vitki von vitai.
Der Name innerhalb der Schweiz
Mit Bezug auf die Entstehung von Hexen im Wort-Gebrauch als Begriff ist zu unterscheiden zwischen einer stets rezitierten und voneinander abgeschriebenen Etymologie der in Deutschland erfassten Figur Hagazussa.
Die Hexen im Sinn vom heute allgemein üblichen Verständnis resp. Unverständnis entstanden um 1400 in der deutsch-sprachigen Schweiz als Hägsen in Folge einer Überlagerung von keltischer Kultur.
Der erste bekannte Hexen-Prozess bei dem explizit das deutsche Wort hägsen verwendet wurde, ist 1402 nachgewiesen in der Stadt Schaffhausen am Rhein. Das Wort hexereye erscheint 1419 in der Stadt Luzern. Dabei soll es sich um den ersten Beleg für Hexerei im deutschen Sprachraum handeln.
Durch das in der Schweizer vorhandene unbestimmte Verb heg und hegs erschliesst sich der Begriff Hegs [Hex] und Hegsen [Hexen] bzw. Hägs [Häx] und Hägsen [Häxen] von selbst auch im Zusammenhang mit der Hexen-Verfolgung nach dem Konzil von Basel (1431-1449).