Hexenforschung

Quellenforschung

  • Die Etymologie des Wortes. Hier erhält man Informationen über die Vorstellungen zu einer Zeit, grob geschätzt bis spätestens 1000 n. Chr. Diese Erkenntnis darf auch maximal für das Westgermanische verwendet werden.
  • Märchen und Sagen. Hier finden sich aber auch andere Figuren, wie Riese,  Menschenfresser oder Drache. Es ist bemerkenswert, dass viele Sujets europaweit oder darüber hinaus verbreitet sind – allerdings immer mit den jeweils regionaltypischen Entsprechungen von Hexe oder Menschenfresser. Märchen und Sagen wurden zudem erst spät aufgezeichnet – sie sind also bereits beeinflusst von den neuzeitlichen Hexenvorstellungen und Hexenprozessen. Dies gilt freilich nicht für die griechischen Sagen über Hexen.
  • Glauben an Zauberei und die Bestrafung von Zauberinnen aus der Bibel, also aus dem Nahen Osten. Die Vorstellungen gelten also wieder nur für eine Region und für die Begriffe in der jeweiligen Sprache.
  • Dokumente zum Hexenglauben aus Mittelalter und Neuzeit, einschliesslich der Akten zu den Hexenprozessen. Diese Quellen sind vom regionalen Volksglauben, aber auch der biblischen Tradition beeinflusst. Außerdem ist zu beachten, dass die frühen Dokumente nicht auf Deutsch oder in der jeweiligen Volkssprache verfasst wurden. Es ist mitunter problematisch, die lateinischen Begriffe malefica u. a. mit deutsch Hexe zu übersetzen, während z. B. Übeltäterin oft wesentlich neutraler wäre.

Die verschiedenen Richtungen und deren Alter.

Wicca-Religion (1954)

Die Wicca-Religion wurde gegründet durch Gerald Brousseau Gardner (1884–1964). Er gab an, er sei in einen bestehenden Hexencoven, den New Forest Coven, initiiert worden. Ab 1969 wurde erstmals die Schreibweise „Wicca“ verwendet. In späteren Jahren waren neben Gardner Vivianne Crowley, Doreen Valiente und Eleanor Bone weitere führende Personen, die zur Entwicklung dieser Glaubensrichtung beitrugen. Valiente verfasste sehr viele der heute als „traditionell“ bekannten Texte (z. B. The Charge of the Goddess und The Wiccan Creed), ebenso überarbeitete sie verschiedene Passagen des Buches der Schatten, die von Gerald Gardner aus den Werken von Aleister Crowley übernommen wurden. Gardner und Valiente trennten sich wegen Unstimmigkeiten, und Patricia Crowther trat ihre Nachfolge an.

Die Alexandrische Linie wurde von Alex Sanders gegründet, wobei nicht zweifelsfrei geklärt ist, von wem Sanders initiiert wurde. Die Gründung der Alexandrischen Linie galt zunächst als Schisma, gehört aber mittlerweile zum Wicca im engeren Sinne.

Keltistischer Neoschamanismus (19. Jahrhundert)

Als „keltischer Neoschamanismus“ bezeichnet sich eine stark vom Core-Schamanismus beeinflusste neuheidnisch-keltische Bewegung, die vor allem seit den frühen 1980er Jahren von britischen Autoren wie Tom Cowan sowie John und Caitlin Matthews popularisiert wurde. Erfahrungen und Techniken des von dem Amerikanischen Ethnologen Michael Harner entwickelten Kern-Schamanismus werden hierbei mit Elementen aus der irischen und kymrischen Sagenwelt sowie britannischem „magischem“ Volksbrauchtum Kombiniert, um den (angeblich) „ursprünglichen keltischen Schamanismus“ wiederzubeleben. Zentraler Aspekt des „keltischen Neoschamanentums“ ist die Erfahrung der „Anderswelt“, die mit der Welt der keltischen Götter und Geister identifiziert wird. Die keltischen Schamanen gehen von einem ewigen „schamanischen Bewusstsein“ aus, das von den verstorbenen Ahnen bewahrt wird und das der keltische Schamane durch eine Astralreise von diesen erlangen kann.

Die keltischen Neo-Schamanen interpretieren die keltische Religion als Verehrung der Natur und der Ahnengeister und machen oft Gebrauch von halluzinogenen Substanzen, um sich in Trance zu begeben und die Welt dieser keltischen Geister zu besuchen, wobei sich die keltischen Schamanen auf Sagengestalten wie Taliesin berufen, die ebenfalls als sterbliche Menschen die Anderswelt bereist haben sollen. Des Weiteren beinhaltet der Glaube der modernen keltischen Schamanen die Lehre von der Wiedergeburt sowie Ansätze ganzheitlicher medizinischer Lehren.

Keltistischer Rekonstruktionismus (1970)

Der Begriff „Keltischer Rekonstruktionismus“ bezieht sich auf die Idee einer rekonstruierten heidnischen Religion, die etwa Mitte der 1970er Jahre auftauchte und in Margot Adlers 1979 erschienenem Buch „Drawing down the Moon“ diskutiert wurde.

1985 trafen sich in den USA unterschiedliche keltisch-neuheidnische Gruppen in Wisconsin zum Pagan Spirit Gathering. In den frühen 1990er Jahren begann sich der Begriff Celtic Rekonstructionist, abgekürzt CR, zur Beschreibung von Personen, die versuchen, einen authentisch keltischen Weg für moderne Heiden nachzuvollziehen, zu erforschen und wiederzuerschaffen, allmählich durchzusetzen.

Entgegen einem weit verbreiteten Missverständnis soll nicht die vorchristliche Religion der Kelten in unverfälschter Form wiederbelebt werden, sondern es wird die Schaffung einer modernen Tradition, einer Komposition aus modernen Ideen inspiriert durch frühe keltische Glaubensvorstellungen angestrebt, die die alten Quellen und Arbeiten aus Wissenschaft und Archäologie respektiert

Neuzeitliche Druiden (16.-17. Jahrhundert)

Die Wurzeln des modernen Druidentums liegen im Zeitalter der Romantik. Hauptursprünge waren die Bewegung der Unitarier und des Universalismus, die christliche und „naturreligiöse“ Überzeugungen miteinander verbanden und somit Grundlagen für eine positive Auseinandersetzung mit heidnischen Ideen. Auslöser der „Druidenbewegung“ waren unter anderem die Arbeiten des Altertumsforschers John Aubrey (1626–1697), der Stonehenge mit den Druiden in Verbindung brachte, sowie später die Ossian-Dichtung James Macphersons.

Was soll uns dies Mitteilen?

Das die heutigen «Hexenglauben» alles Erscheinungen der Neuzeit sind und sich alles auf Wissen der alten Zeit stützt.

Immer noch nicht genug?😜