Hexentrend

Besonders durch TV-Serien wie „Sabrina –Total verhext“ und „Charmed – Zauberhafte Hexen“ wurde der Typ der Girlie-Hexe seit Ende der 1990er Jahre popularisiert. So drängt sich der Eindruck auf, Harry Potter habe Schwestern bekommen. Begleitend zu diesen Serien veröffentlichen seither Buchverlage vielerlei Anleitungsbücher zu magischen Hexenritualen. Auch in Jugendzeitschriften wird auf den Hexentrend reagiert: mit Hintergrundberichten zu Glauben und Praktiken der neuen Hexen. Und für die Karrierefrau von heute gibt es „Hexentipps ab 40“. Frauenzeitschriften greifen das Thema mit Erfahrungsberichten und „Hexen-Ratgebern“ auf

Einzelne Elemente der Glaubensvorstellungen und Rituale haben inzwischen den festen Kreis der Anhänger verlassen und sich in Angeboten des Esoterik-Marktes einen festen Platz sichern können. Mit Ritualen, Zauberbüchern und dem notwendigen – mittlerweile freilich popularisierten wie kommerzialisierten – „Geheimwissen“ taucht der Einzelne in eine magische Gegenwelt ein, um sich einer Alltagswirklichkeit zu entziehen, die er von Rationalität, Leere und Naturfeindlichkeit beherrscht sieht

Zusammenfassend lassen sich folgende Erscheinungsformen des neuen Hexenkults zu Beginn des 21. Jahrhunderts unterscheiden:

  • Hexe sein als Synonym für die Wiedergewinnung weiblicher Macht und Spiritualität (feministische Impulse)
  • Hexe als Container-Begriff für esoterische Vorstellungen und Praktiken
  • die Hexe als durch Intuition besonders „qualifizierte“ esoterische Dienstleisterin (Beratung durch Astrologie und Tarot)
  • organisiertes magisch-rituelles Hexentum: Wicca-Bewegung (neu-heidnische Orientierung)
  • Sonderfall: „Girlie-Hexen“ als Modethema in der Jugendszene (TV-Serien); kommerzielle Vermarktung des Themas mit Anleitungsbüchern.

Ab zu den Gemeinsamkeiten!🤪