Der Hexenglaube ist ein Glaube, vielleicht der älteste in der westlichen Welt. Seine Ursprünge reichen weiter zurück als Christentum, Judentum und Islam, weiter auch als Buddhismus und Hinduismus, und er ist anders als alle anderen ‚so genannten’ grossen Religionen. Der alte Glaube steht in ihrem Geiste den Traditionen der Ureinwohner oder dem Schamanismus näher.
Starhawk 1992 (Wicca)
Der Hexenglauben gründet nicht auf Dogmen oder Regeln, wie bei institutionellen Religionen (z.B. Bei den Christen die Bibel oder bei den Muslimen der Koran)
Der Hexenglaube bezieht seine Lehren und Glaubensgrundsätze aus der Natur und von den Elementen. Seine Inspiration zieht er aus den Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen, aus dem Flug der Vögel, dem langsamen Wachsen der Bäume und dem Wandel der Jahreszeiten.
Die Menschen beschäftigten sich mit der Natur und kannten somit alle Zyklen. Das Jahr wurde in acht Abschnitte unterteilt. Sonnenwende, Tagundnachtgleichen und die Tage des Vierteljahresbeginnes.
Diese Bräuche sind heute noch zu finden, wenn man zum Beispiel an das Erntedankfest oder die Walpurgisnacht denkt. Durch die Beschäftigung mit der Natur wuchs das Wissen der Menschen und die Geisteswissenschaften wurden somit begründet.
Die alten Sichtweisen verschwanden nie aus dem Wissen des Menschen, wurden aber durch neuere Religionen oder Lebensweisen in den Hintergrund gedrängt. Somit passte sich der mythologische Zyklus der geherrscht hatte, den neuen Wertvorstellungen an.
Auf den britischen Inseln zum Beispiel übernahmen die siegreichen Kelten viele Merkmale der alten Religion und banden diese in die Mysterien ihres Druiden- und Bardentums ein. Die acht Feste wurden weiter zelebriert und Elfen, Kobolde und Feen unterstützten die Mythen.
Der ‚Alte Glauben’ besteht nicht aus Regeln und Normen, ausser dass man tun und lassen kann was man will, wenn man dabei keinem anderen schadet. Aus diesem Grunde ist der ‚Alte Glauben’ in unserer Modernen Gesellschaft schwer zu begreifen. Wir sind es gewohnt uns ein Leben lang Regel und Normen zu beugen und danach zu leben ohne darüber nachzudenken. Deshalb ist gerade in der heutigen Zeit der ‚Alte Glauben’ eine ganz neue Freiheit.
Wenn es niemandem schadet, tue was du willst.
Woher weiss ich das es niemandem schadet? Eine Veranschaulichung anhand eines «gute Schulnoten-Zauber» bei welchem der magische Willen, zukünftig gute Noten zu machen, auf ein Blatt Papier fixiert, und diese Affirmation beschliesst mit den Worten. «Damit schade ich niemandem.»
Betrachten wir das im Detail. Trotz guten Absichten hat da jemand offenbar noch nie was von einem Klassenschnitt gehört. Selbstverständlich würde die junge Hexe mit ihren magisch guten Noten die Noten aller Klassenkameraden drücken, und damit nicht niemandem schaden, sondern allen ausser sich selbst. Man könnte noch weiter gehen: Wegen der aus magischem Grund guten Noten der Hexe erhält die Lehrperson das Gefühl, dass der Stoff grundsätzlich gut zu verstehen war und übersieht eigene Fehler in der Vermittlung. Damit wird auch der Lehrperson geschadet. Usw.
Gibt es Magie, die wirklich niemandem schadet oder wird es immer Konsequenzen nach sich ziehen? Folgt nicht auf jede Aktion eine Reaktion? Ein kleiner Stein der ins Wasser geworfen wird und über Zeit zum Tsunami wird? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.